Die Sonne scheint, das Laub ist bunt, die Weifeste erfreuen sich zahlreichen Besuchern – was darf da nicht fehlen? Zwiebelkuchen! Bei meinen Eltern ist der Zwiebelkuchen schon eine Tradition, jedes Jahr im Herbst werden Freunde eingeladen, haufenweise Zwiebeln geschnippelt und dazu Federweisser getrunken. Meistens fällt die glorreiche Aufgabe des Zwiebelschneidens meinem Vater zu. Naja mit seinen 1,92 cm hat er räumlich gesehen halt einfach den weitesten Abstand zwischen Augen und Schneidebrett. Je nach Schärfegrad der Zwiebeln kullern aber auch bei ihm zwischendurch die Zwiebeltränchen 🙂
Nachdem ich ja nun seit mehr als 8 Jahren nicht mehr zuhause wohne und leider nicht immer die Möglichkeit habe zum traditionellen Zwiebelkuchenessen nach Hause zu fahren, habe ich nun zum ersten Mal selber einen Zwiebelkuchen gebacken. Klar, das Rezept ist natürlich von meiner Mama, für mich das beste Zwiebelkuchenrezept aller Zeiten. Der Mürbeteig ist auch ohne Blindbacken schön kross und leicht bröselig. Die Füllung mit Zwiebeln, Speck und Schmand ist halt nicht unbedingt diätgeeignet, auf die Linie achtet man dann einfach wann anders 😉 Da Zwiebeln etwas blähen, gibt es noch eine Prise Kümmel dazu und die Zwiebeln werden vorher kurz angedünstet, das macht das Ganze bekömmlicher.
Ich persönlich finde ja, dass der Zwiebelkuchen am nächsten Tag, wenn er richtig schön durchgezogen ist, noch besser schmeckt. Zum Erwärmen gibt man den Zwiebelkuchen dann bei 160°C Umluft für ca. 8-10 Minuten in den Backofen oder erhitzt ihn in der Mikrowelle. Wobei der Mürbeteig in der Mikrowelle etwas pappig werden könnte. Mein Vater liebt diesen Zwiebelkuchen so sehr, er hat ihn sogar schon einmal zum Frühstück gegessen. Wer’s mag…Zwiebeln zum Frühstück…Sachen gibt’s….
So genug Familieninformationen, jetzt gibt es erst einmal das Rezept für den leckersten Zwiebelkuchen. Als korrespondierende Getränke passen Federweisser oder Riesling übrigens hervorragend dazu.
Zwiebelkuchen
Zutaten
Für eine runde Springform mit 26 oder 28 cm Durchmesser
Mürbeteig
- 250 g Mehl
- 125 g weiche Butter
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- Butter zum Einfetten der Backform
Zwiebelfüllung
- 500 g Zwiebeln
- 200 g Speckwürfel
- 1 EL Butterschmalz oder Rapsöl
- 3 Eier
- 150 ml Schmand
- 1/2 TL Kümmel im Mörser zerstossen
- Salz und Pfeffer (nicht zu wenig)
Anleitungen
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Die Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und am besten von Hand zu einem glatten Teig kneten. Eine Kugel formen und diese in Frischhaltefolie eingewickelt für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
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Die Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Ich mache das mit dem Gemüsehobel, da werden sie schön fein.
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Die Speckwürfel zusammen mit dem Butterschmalz oder dem Öl in eine grosse Pfanne geben und bei hoher Flamme kurz andünsten, dann die Zwiebeln hinzugeben, kurz auf hoher Flamme weiterdünsten und nach ca. 1 Minute auf mittlere Hitze zurück drehen und weitere 5 Minuten unter gelegentlichem Rühren dünsten.
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Den Schmand mit den Eiern in einer kleineren Schüssel verquirlen und mit Kümmel, Salz und Pfeffer würzen. Mit Salz und Pfeffer nicht zu sparsam sein, 2-3 Prisen sollten es schon sein.
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Den Backofen auf 220°C Umluft vorheizen. Die Backform einfetten.
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Den Teig nach den 30 Minuten aus dem Kühlschrank nehmen und auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Er sollte am Ende ein bisschen grösser sein als der Boden der Backform, da es noch einen Rand braucht. Den Teig vorsichtig in die Form geben und einen Rand "hochziehen". Ich mache das am liebsten mit den Fingern indem ich den überstehenden Teig ca. 2 cm hoch am Rand der Backform festdrücke. Den Teigboden mit einer Gabel rundherum einstechen.
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Zuerst die Speck-Zwiebel-Mischung gleichmässig auf dem Teig verteilen und dann die Schmandmischung darüber giessen.
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Den Zwiebelkuchen im Backofen auf der mittleren Schiene ca. 40 Minuten backen. Fertig ist er, wenn die Oberfläche goldbraun und der Mürbeteigrand fest ist.