Ich freue mich so sehr, heute gibt es einen meiner Lieblingskuchen und das Rezept dazu auch noch in 2 Varianten: weihnachtlicher Gewürzkuchen – vegan oder mit Ei. Das Rezept mit Ei backe ich seit puh gefühlten 15 Jahren, klappt immer und schmeckt herrlich würzig nach Weihnachten. Weil ich aber zur Zeit aus Jucks und Tollerei versuche vegan zu backen, habe ich das Rezept nun einfach mal umgeschrieben.
Leinsamen-Eischnee
Die Idee, das Rezept umzuschreiben hatte ich, weil ich gelesen habe, wie man Eischnee mit Leinsamen ersetzen kann. Das wollte ich natürlich direkt ausprobieren. Ich weiss schon seit geraumer Zeit, dass eine gekochte Leinsamen-Wasser-Mischung einen recht stabilen Schleim gibt. Diesen Schleim verwende ich als Ersatz für Schaumfestiger für meine Naturlocken. Wo ich das grade so schreibe, wäre wohl auch eine gute Idee für einen DIY-Beitrag, folgt demnächst ? Zurück zum Eischnee-Ersatz. Die Leinsamen zu kochen war keine grosse Aufgabe, die richtige Konsistenz zu finden war auch nicht schwer, sobald das ganze glibbrig wie Eiklar ist, ist die Flüssigkeit fertig. Was man mit den übrig gebliebenen Leinsamen anstellen kann, kannst du hier nachlesen.
nicht verzagen, immer weiterschlagen
Was dann kam, hat mich allerdings wirklich auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Geduld ist nicht meine grösste Stärke, aber der vegane Eischnee musste her, der restliche Teig war schon angerührt. Ich griff also zum Handmixer, drehte auf die höchste Stufe und der Mixer erfüllte fleissigst seine Arbeit. Und er schlug, und schlug, und schlug. Mein Blick wanderte zwischen Eischnee und Uhr. Nach 6 Minuten dachte ich das wird nichts, ich geb’s auf. Genau in diesem Moment wurde die Masse jedoch langsam heller und fester. Ich fasste neuen Mut und hielt den Mixer weiterhin in die Masse. Endlich, nach fast 18 Minuten wurde der Leinsamen-Ersatz-Schnee zu schönem weissen Eischnee. Fazit: nicht verzagen, immer weiterschlagen. Ich denke bei der Schlagzeit kommt es darauf an wie dick der Leinsamenschleim ist und wie kalt. Je kälter und fester, desto schneller sollte sich ein fester Eischnee bilden.
Im Ofen hatte der vegane Gewürzkuchen dann ein bisschen länger als die normale Variante mit Ei. Mir schmecken beide Varianten des Gewürzkuchens, ein Unterschied ist lediglich in der Konsistenz des Teigs zu spüren, der vegane ist etwas kompakter als der „normale“ Gewürzkuchen. Probier doch einfach beide Varianten aus, ich bin gespannt, welche dir besser schmeckt ?
Weihnachtlicher veganer Gewürzkuchen
Zutaten
- 40 g Leinsamen
- 550 ml Wasser
- 150 g vegane Margarine
- 200 g Zucker
- ½ TL gemahlene Nelken
- 1 ½ TL Zimt
- 50 g Kakaopulver
- 375 g Mehl
- 20 g Stärke
- 2 TL Weinsteinbackpulver
- 250 ml Mineralwasser
- 1 TL Apfelessig
- 1 Prise Salz
- Puderzucker zum Bestäuben
Anleitungen
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Für den Eischnee die Leinsamen zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben, kurz aufkochen und bei mittlerer Hitze ca. 15-25 Minuten leicht köcheln lassen. Je nach Leinsamensorte kommt die unterschiedliche Kochdauer zustande. Wenn die Flüssigkeit ähnlich zäh wie Eiklar ist (bildet Fäden, wenn sie vom Löffel tropft) ist sie fertig. Vorsicht, nicht zu lange kochen lassen, sonst kann man sie nicht mehr durch das Haarsieb abtropfen.
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Die Leinsamenflüssigkeit durch ein Haarsieb in eine grössere Schüssel giessen und abkühlen lassen.
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Den Backofen auf 160°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
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Den Leinsamen-Eischnee-Ersatz mit der Küchenmaschine oder Handmixer steif schlagen, das kann 10-15 Minuten dauern, je nachdem wie dick die Flüssigkeit nach dem Kochen war.
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Die Margarine mit dem Zucker schaumig rühren.
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Nelken, Zimt, Salz, Kakaopulver, Mehl und Backpulver mischen und abwechselnd mit dem Mineralwasser und dem Apfelessig zum Teig geben.
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Den Leinsamen-Eischnee vorsichtig unterheben.
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Den Teig in eine gefettete Gugelhupfform geben und 50-60 Minuten backen. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestäuben.
Rezept-Anmerkungen
Wer eine Lebkuchengewürzmischung zuhause hat kann 2 TL von dieser verwenden anstelle von Nelken und Zimt.
Natürlich möchte ich dir mein „normales“ Rezept für den weihnachtlichen Gewürzkuchen nicht vorenthalten. Der Teig wird etwas fluffiger als bei der veganen Variante, schmeckt aber natürlich ebenso himmlisch würzig.
Weihnachtlicher Gewürzkuchen (mit Ei)
Zutaten
- 150 g Margarine
- 200 g Zucker
- 4 Eier getrennt
- ½ TL gemahlene Nelken
- 1 ½ TL Zimt
- 50 g Kakaopulver
- 375 g Mehl
- ¾ Pck. Backpulver
- 250 ml Milch
- 1 Prise Salz
- Puderzucker zum Bestäuben
Anleitungen
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Den Backofen auf 160°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
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Die Margarine mit dem Zucker und den Eigelben schaumig rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
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Nelken, Zimt, Kakaopulver, Mehl und Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch zum Teig geben.
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Das Eiweiss mit der Prise Salz steif schlagen und vorsichtig unter den Teig heben.
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Den Teig in eine gefettete Gugelhupfform geben und 45-50 Minuten backen. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestäuben.
Rezept-Anmerkungen
Wer eine Lebkuchengewürzmischung zuhause hat kann 2 TL von dieser verwenden anstelle von Nelken und Zimt.