Ich persönlich finde ja Holunder ist eine ganz tolle Pflanze. Im Frühsommer erfreut mich der Holunder mit seinen aromatischen Blüten und im Spätsommer mit den vielseitig einsetzbaren Beeren. Die Blüten habe ich zu Holunderblütensirup verarbeitet und jetzt sind die Beeren dran. Ich verwende sie als fruchtigen Aromalieferanten für Schalotten-Holunder-Chutney.
Die Zubereitung des Chutneys ist denkbar einfach, alles wandert nach und nach in die Pfanne. Lediglich ein wenig Zeit sollte man mitbringen, da das Chutney für eine sirupartige Konsistenz ein ein wenig einreduziert wird. Vorsicht ist geboten beim Hinzufügen des Aceto Balsamico. Wenn Essig verdampft, kann es die Atemwege reizen oder leicht in den Augen brennen, daher empfiehlt es sich die Dunstabzugshaube anzuschalten und/oder zu lüften. Essigdampf hat jedoch auch Vorteile:
Kleiner Haushaltstipp mit Essig
Essig neutralisiert übrigens Gerüche, sollte man am Vortag z.B. ein Fischgericht gekocht haben und die Wohnung riecht noch leicht danach, so kann man etwas Essig in einem Topf kurz Aufkochen und danach noch einmal lüften. Keine Angst, der Essiggeruch verfliegt recht schnell und mit ihm weitere Gerüche. Der Kühlschrank riecht ein wenig z.B. nach rezentem Käse? Einfach ein Schälchen mit Essig in den Kühlschrank stellen, nach einer Nacht sollte der Geruch verflogen sein.
Herkunft des Chutneys
Chutney kommt aus dem indischen Raum und beschreibt eine teils süss-säuerliche oder scharfe Sauce, die mitunter auch süsse Früchte enthält. Bei mir landen Chutneys meist auf der Käseplatte und begleiten würzigen Bergkäse oder milden Ziegenkäse. Auch zum Würzen von asiatischen Saucen oder zum Verfeinern von Saucen zu Wild und dunklem Fleisch nutze ich sie gerne. Für das Schalotten-Holunder-Chutney habe ich mich für eine Kombination aus roten und weissen Zwiebeln und Schalotten entschieden. Die weisse Zwiebel bringt den typischen Zwiebelgeschmack mit, die rote etwas mehr Schärfe und die Schalotten trumpfen mit einer leicht süsslichen Note auf.
Schalotten-Holunder-Chutney
Zutaten
- 1 rote Zwiebel
- 2 weisse Zwiebel
- 2 Schalotten
- 1 Knoblauchzehe (gepresst)
- 1 kleiner Zweig frischer Rosmarin (gehackt)
- 1/2 TL Meersalz
- 1 Prise Chiliflocken
- 75 g Zucker
- 2 EL Olivenöl
- 100 ml Aceto Balsamico
- 50 ml Gemüsebrühe
- 2 Dolden Holunderbeeren
- 1 Prise Pfeffer
Anleitungen
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Die Zwiebeln und Schalotten schälen und in feine halbe Ringe schneiden.
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Den gepressten Knoblauch mit dem gehackten Rosmarin, Meersalz, Chiliflocken und Zucker mischen.
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Das Olivenöl in einer grossen Pfanne erhitzen, die Zwiebeln dazu geben und 10 Minuten auf mittlerer Flamme dünsten, bis sie glasig sind. Die Zucker-Gewürz-Mischung dazu geben und 5 Minuten mit dünsten.
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Die Holunderbeeren waschen, leicht trocken tupfen und mit einer Gabel von den Dolden lösen.
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Aceto Balsamico, Gemüsebrühe und die Holunderbeeren in die Pfanne geben, kurz aufkochen lassen und weitere 5 Minuten auf mittlerer Flamme einreduzieren. Mit Pfeffer abschmecken.
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In der Zwischenzeit das Schraubglas sterilisieren.
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Das Chutney ist bereit zum Abfüllen, wenn es leicht angedickt ist, ähnlich einem Sirup. Direkt in das heisse Schraubglas füllen und verschliessen. 5 Minuten auf den Kopf stellen und danach richtig herum auskühlen lassen. Das Chutney hält sich geschlossen ca. 2 Monate, einmal geöffnet sollte es gekühlt werden und hält sich ca. 1 Woche im Kühlschrank.
Rezept-Anmerkungen
Das Schalotten-Holunder-Chutney passt hervorragend zur Käseplatte oder als Sauce zu belegten Sandwiches. Man kann es auch gut zum Würzen von asiatischen Gerichten verwenden oder zum Abschmecken von Wildsaucen.