Quittensenf – O’Zapft is!

O’Zapft is!

Im Oktober tönt es wieder von überall her O’Zapft is! Sogar hier in der Schweiz spriessen immer mehr Oktoberfeste wie Pilze aus dem Boden. Was darf da natürlich nicht fehlen? Richtig: a ordentliche Brotzeit mit Weisswurst, Brezel und Quittensenf.

Die Weisswurst isst man traditionell bayrisch eigentlich zum Frühstück. Diese Tradition stammt daher, dass die Weisswürste sehr viel Fett enthalten und es in Zeiten vor der Kühlschrankrevolution keine Möglichkeit gab die Würste zu lagern. So wurden sie morgens direkt nach der Herstellung verzehrt. Heutzutage liegen sie einfach so lange im Kühlschrank bis es uns gelustet sie zuzubereiten. Ich esse sie am liebsten abends zur Brotzeit. Aber eigentlich geht es in diesem Post ja nicht um die Weisswurst, sondern um den Quittensenf. Der Quittensenf ist natürlich auch zu einer normalen Bratwurst ein super Begleiter, aber durch seine leichte Süsse passt er einfach perfekt zur Weisswurst. Besonders schön ist es dass der Senf quasi eine Restverwertung der Quittensaftherstellung ist, und das Ergebnis auch noch so lecker ist!

Senfmühle

Ich habe für dieses Rezept gelbe Senfkörner verwendet, die warteten nämlich schon seit geraumer Zeit auf ihre Verarbeitung. Da stand ich also, 100 g Senfkörner in einer kleinen Schale und keine Ahnung wie ich diese klein kriege. Zuerst habe ich dann den Mörser ausgepackt, ungeduldig wie ich bin dauerte mir das aber viel zu lange. Mein Blick schweifte also weiter durch die überfüllten Küchenregale und schliesslich entdeckte ich sie, die Lösung meines Problems. Die alte Kaffeemühle! Kurz ausgeklopft machte sie ihre Arbeit dann wirklich hervorragend. Senfkörner oben rein, mahlen, mahlen, mahlen und voilà grobes Senfmehl unten wieder raus. Während ich da so Senf-mahlend in der Küche stand jubelte ich innerlich, dass wir heute so viel Luxus in der Küche geniessen dürfen und die Kaffeemaschine die Bohnen mittlerweile vollautomatisch mahlt…Respekt an alle Hausfrauen vergangender Jahrzente!

Die Brezeln auf den Fotos sind übrigens auch selbst gemacht, an der Laugen-Bräune muss ich allerdings noch arbeiten…ach es gibt noch so viele Projekte, ich freue mich drauf!

Und jetzt viel Spass beim Senfkochen 🙂  

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Quittensenf

Keyword Quittensenf

Vorbereitungszeit 20 Minuten

Zubereitungszeit 30 Minuten

Arbeitszeit 50 Minuten

Portionen 4 Gläser à 200 ml

Zutaten

• 700 g Quittenstücke (Reste der Quittensaftherstellung)
• 250 ml Quittensaft
• 60 g Zucker
• 70 ml Weissweinessig oder Balsamico bianco
• 130 ml Weisswein
• 10 g frischer Ingwer ohne Schale ca. Daumennagel gross
• Saft 1/2 Zitrone
• 1 Prise Salz
• 1 Msp Zimt
• 100 g gelbe Senfkörner oder Senfmehl

Anleitungen

1. Die Quittenreste der Quittensaftherstellung in einen Topf geben und mit Quittensaft, Weissweinessig und Weisswein mischen.
   

2. Die Mischung im Topf verrühren und anschliessend mit dem Stabmixer pürieren. Sollte die Mischung zu fest sein einfach Esslöffelweise Wasser hinzugeben, bis die gewünschte Geschmeidigkeit erreicht ist. Achtung, sie sollte nicht zu flüssig sein. Ich empfehle zudem das entstandene Püree durch ein Sieb zu passieren. Dies hilft
   

3. Den Ingwer schälen und klein hacken. Zusammen mit dem Saft der Zitrone und Salz und Zimt zur Püree geben.
   

4. Ich habe für diesen Senf gelbe Senfkörner erwendet. Man kann diese in einem Mörser mahlen oder wie ich in einer Kaffeemühle. Wichtig ist, dass die Körner mindestens in 2 Hälften aufgebrochen werden, damit die Aromen austreten. Alternativ kann auch Senfmehl verwendet werden. Die gemahlenen Senfkörner zum Quittenpüree geben.
   

5. Alle Zutaten nun vermischen und die Mischung im Topf langsam unter Rühren erhitzen. Wenn die Masse blasen wirft und sich dabei vom Topfboden hebt ist der Quittensenf warm genug zum Abfüllen
   

6. Den Senf in steriliserte Gläser abfüllen.
   

Haltbarkeit:

Es handelt sich beim Quittensenf um ein Naturprodukt mit natürlichen Konservierungsmitteln (Alkohol, Essig & Zucker), die das Produkt dennoch nicht ewig frisch halten. Ich empfehle deshalb den Senf immer mit einem sauberen Löffel zu entnehmen, so gelangen weniger Verunreinigungen in das Glas und der Senf hält länger. Ich verwende ausserdem kleinere Gläser zum Abfüllen. Sollten Verunreinigungen im Senfglas dazu führen, dass sich Schimmel bildet, so ist nur eine kleine Menge „verloren“. Durch die Sterilisation und die heisse Abfüllung des Senfs ist dieser in verschlossenen Gläsern genauso lange haltbar wie eine Konfitüre.

Nachtrag: Die richtige Bräune bei den Brezeln habe ich inzwischen herausgefunden und so sind super leckere Laugensemmel oder Silserli entstanden. Das Rezept gibt es hier.