Für meine Mandeltorte mit Kirschfüllung und Schweizer Meringue Buttercrème habe ich zu Dekorationszwecken frische Cranberries in Zucker gewendet. Ein paar der roten Früchtchen sind übrig geblieben und haben im Kühlschrank auf ihre Verwendung gewartet. Und gewartet, und gewartet…bis ich mir ein Herz gefasst habe und Muffins darauss gebacken habe. Und weil ich noch einen Rest Sojamilch übrig hatte, sind es diesmal laktosefreie Cranberry Muffins geworden.
Grossfrüchtige Mossbeere – was für ein Name
Während ich den kleinen Cranberry Muffins im Ofen beim Aufgehen zugeschaut habe, kam die Frage auf, wie diese Früchtchen wohl auf deutsch heissen. Handy her, Suchmaschine auf und was stand da? Grossfrüchtige Moosbeere! Was ist das denn für ein Name? Na dann lieber Cranberry, das heisst (wie ich gelernt habe) übersetzt so viel wie Kranbeere oder Kranichbeere. Der Name stammt vom Aussehen der Blüten her, die Staubfäden ähneln der Form eines Kranichschnabels. Und weil ich grade so schön gelesen habe, habe ich mir dann noch das Ernteverfahren angeschaut. Das ist nämlich ziemlich abgefahren, die Felder werden geflutet, die Beeren schwimmen aufgrund der Luftkammern nach oben und werden dann quasi abgeschöpft.
frische Cranberries – oh man sind die sauer!
Bisher kannte ich Cranberries nur in getrockneter Form, ich verwende sie gerne als Rosinenersatz. Meine bessere Hälfte ist kein grosser Rosinenfan, getrocknete Früchte gehören für mich beispielsweise zu einem Kaiserschmarrn aber einfach dazu. Als ich nun also das erste Mal eine frische Cranberry im Mund hatte war ich total überrascht wie sauer die kleinen Früchtchen sind. Kennst du diese Internetvideos, in denen kleine Kinder dabei gefilmt werden, wie sie das erste Mal in eine Zitrone beissen? Ungefähr so sah mein Gesicht auch aus 🙂 Nach dem Backen sind die Beeren zwar immer noch leicht sauer, aber die Kombination mit dem süssen Muffinteig ist total lecker. Frische Cranberries gibt es zwischen Oktober und Januar, mittlerweile sogar im gut sortierten Supermarkt. Sie lassen sich im Kühlschrank über mehrere Wochen im Gemüsefach frisch halten. Es empfiehlt sich jedoch zwischendurch Früchte mit weichen Druckstellen zu entfernen, da diese schneller verderben.
Wie bereits erwähnt ist dieses Rezept laktosefrei und kann wahlweise mit Soja- oder Reismilch hergestellt werden. Das gibt den Muffins ein feines nussiges Aroma. Es ist natürlich auch möglich Kuhmilch zu verwenden. Cranberries eignen sich übrigens super als Färbemittel bei einem Puderzuckerguss. Hierzu halbiert man eine handvoll Cranberries, gibt sie zusammen mit 150 ml Wasser in einen Topf und lässt sie 5 Minuten köcheln. Das Wasser färbt sich nach und nach leuchtend rot. Für den Puderzuckerguss giesst man die Cranberries über einem Sieb ab und fängt das Wasser auf. Je nachdem wie viel Zuckerguss benötigt wird, variiert die Menge an Puderzucker. Ich gebe meistens einfach 2-3 EL Puderzucker in eine Schüssel und gebe esslöffelweise Cranberrywasser dazu, bis der Guss eine zähe Konsistenz annimmt. Mit dem rosafarbenen Zuckerguss könnte man nun die Muffins bepinseln.
Laktosefreie Cranberry Muffins
Zutaten
- 140 g brauner Zucker
- 2 Eier
- 125 g Margarine
- 100 ml Soja- oder Reismilch
- 200 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 150 g frische Cranberries
Anleitungen
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Den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen und das Muffinblech entweder einfetten oder mit Papierförmchen auslegen.
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Den Zucker zusammen mit den Eiern so lange mit dem Schneebesen vom Handmixer rühren, bis die Masse hell und cremig ist (ca. 2 Minuten). Die Sojamilch und die Margarine unterrühren.
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In einer weiteren Schüssel das Mehl mit Backpulver und Salz mischen.
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Die Mehlmischung zur Eiermischung geben und alles zu einem homogenen Teig verrühren. Zuletzt die Cranberries vorsichtig unterrühren.
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Die Muffinvertiefungen jeweils zu 3/4 mit Teig befüllen und ca. 20 - 25 Minuten auf der mittleren Schiene backen.
Ich möchte noch anmerken, dass auf den Bildern zu diesem Blogbeitrag Minimuffins zu sehen sind. Ich habe die Zutaten halbiert, das hat dann noch für 20 Minimuffins gereicht.