Kürbiskern-Bier-Brot

Ich hab ja schon viel Brot gebacken. Hauptsächlich Brot aus dem gusseisernen Topf. Ich liebe diese Art des Backens, die Kruste wird super knusprig und das Brot erhält die Hitze die es auch benötigt. Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: ich kann dem Brot im Topf nicht dabei zuschauen wie es aufgeht! Dabei ist Backofen-Kino doch eine meiner Liebslingsbeschäftigungen beim Backen! Es musste also ein neues Brotrezept her, bei dem ich das Kino in vollen Zügen geniessen kann. Ich blätterte durch mein Rezeptbuch und siehe da, fand ein vielversprechendes „Rezept“. Rezept in Anführungszeichen, weil es nur die Zutatenliste beinhaltete aber keine Zubereitungsanleitung. Hinzu kamen Ingredienzen, die ich nicht zuhause hatte, geschweige denn wusste was ein Bierbrot-Konzentrat ist. Die Suchmaschine konnte mir auch nicht helfen, da hab ich kurzerhand mein eigenes Rezept kreiert. Die Kürbiskerne und das Bier sind geblieben und so ist es ein Kürbiskern-Bier-Brot geworden.

Wie das Rezept für das Kürbiskern-Bier-Brot entstanden ist

Ich weiss immer noch nicht, was mich geritten hat, als ich dieses „Rezept“ in mein Rezeptbuch geklebt habe. Viel gelesen habe ich davor anscheinend nicht. Das Bild sah jedoch ganz toll aus: ein schön geschwungenes Brot, fast wie Schweizer Zöpfe. Die Form war schonmal vielversprechend, da fehlte nur noch das Rezept. Einige Zutaten und die Mengenverhältnisse habe ich dem „Rezept“ entnommen und mit 2 anderen Brotrezepten kombiniert. Sehr gute Erfahrungen hatte ich bereits mit dem Kochstück von den Dinkelbaguettes gemacht, so quellt das Mehl schön vor. Die Gehzeit oder Gare im Kühlschrank habe ich auf 24 Stunden festgelegt, damit habe ich beim Brot aus dem Topf immer super Ergebnisse erzielt. Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich wahrlich kein Brotback-Genie bin, ich mache das alles nach Gefühl. Es gibt echte Brotbackfreaks da draussen, die die Wissenschaft Brotbacken quasi studiert haben. Ich hingegen probiere einfach aus, lasse mich vom Ergebnis überraschen und teile dann das Rezept wenn es etwas wirklich Gutes geworden ist 🙂

Als Bier habe ich eine 33cl Flasche naturtrübes Bier verwendet, das untergärig gebraut wird (Export, Märzen, Lager). Es geht jedoch auch mit geklärtem Bier. Ob es mit herberen Bieren wie einem Pils oder obergärigen Bieren wie einem Weizen funktioniert kann ich nicht sagen. Ich glaube jedoch, dass das Kürbiskern-Bier-Brot viel Geschmack vom Bier bekommt und man daher wohl besser Bier verwendet, das man selber auch gerne trinkt. Den Unterschied zwischen untergärigem und obergärigem Bier kannst du hier nachlesen.

Anstelle der Kürbiskerne schmeckt das Brot bestimmt auch gut mit Sonnenblumenkernen oder Nüssen, da ist meiner Meinung nach alles möglich was einem schmeckt.

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Kürbiskern-Bier-Brot

Keyword Kürbiskern-Bier-Brot

Vorbereitungszeit 1 Stunde

Zubereitungszeit 1 Stunde

Gehzeit 1 day 3 Stunden

Arbeitszeit 1 day 5 Stunden

Portionen 1 Brot

Zutaten

Kochstück

• 30 g Ruchmehl
• 30 g Weissmehl
• 225 g Wasser

Hauptteig

• 250 g Weissmehl
• 250 g Ruchmehl
• 14 g Salz
• 20 g frische Hefe / Flüssighefe
• 1 EL Birnendicksaft
• 115 ml naturtrübes Bier

Kürbiskern-Mischung

• 100 g Kürbiskerne
• 60 ml naturtrübes Bier

Anleitungen

Kochstück

1. Beide Mehle zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben, vermischen und kurz aufkochen. Dabei rühren, damit die Mischung nicht anbrennt. Ob die Mischung gut ist, merkt man wenn eine zähe Masse entstanden ist, ähnlich einer Mehlschwitze bei einer Sauce. Die Masse vor der Weiterverarbeitung 2 Stunden bei Raumtemperatur abgedeckt quellenlassen.

Hauptteig

1. Hefe, Birnendicksaft, Salz und das Bier zum Kochstück geben und verrühren. Zum Schluss das Mehl hinzufügen und mit der Küchenmaschine 5 Minuten kneten.

2. Den Teig in eine Schüssel geben und mit Frischhaltefolie abdecken. 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.

3. Den Teig noch einmal durchkneten, danach wieder in die Schüssel geben, abdecken und für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen für die Kaltgare.

Kürbiskern-Mischung

1. Die Kürbiskerne mit dem Bier mischen und mind. 2 Stunden ziehen lassen.

Fertigstellung

1. Den Teig nach der Kaltgare aus dem Kühlschrank nehmen, durchkneten und nochmal 1 Stunde gehen lassen.

2. Die Kürbiskerne abtropfen lassen, das restliche Bier auffangen. Den Teig etwas mit den Händen auswallen, die Kürbiskerne darauf verteilen und den Teig dann von Hand weiterkneten, so dass sich die Kürbiskerne möglichst gleichmässig verteilen. Ich habe das von Hand gemacht, da ich denke, dass die Küchenmaschine zu viel Luft aus dem Teig drücken würde.

3. Den Teig in 2 gleich grosse Teile schneiden und diese zu langen Rollen formen. Dann ähnlich wie bei einem Hefezopf übereinander schlagen oder besser gesagt eindrehen. Das Brot auf ein mit Backpapier oder Dauerbackfolie ausgelegtes Backblech legen.

4. Den Backofen auf 240°C Ober- und Unterhitze mind. 20 Minuten vorheizen lassen, damit er schön heiss ist.

5. Das Brot kurz vor dem Abschieben in den Ofen mit dem aufgefangenen Kürbiskernbier bepinseln. Auf der mittleren Schiene unter Dampf 30 Minuten backen. Unter Dampf heisst, dass man den Backofen mit Wasser befeuchtet oder eine feuerfeste Schale mit Wasser in den Backofen stellt. Das ergibt eine schöne Kruste.

Rezept-Anmerkungen

Ich habe für die ersten 10 Minuten des Backvorgangs ein zusätzliches Blech in die oberste Schiene des Backofens geschoben, so dass die Hitze von Oben zu Beginn etwas gebremst wird. Das hat dazu geführt, dass das Brot weniger schnell aufgegangen ist und die Oberfläche nicht gerissen ist.